Zahnarztpraxis Dr. Asche
Neugestaltung der Praxis-Räume

Eine in die Jahre gekommene Zahnarztpraxis in einem Berliner Altbau: Wie in so vielen ähnlichen Praxen dominierte an den Wänden angegrautes Weiß auf Raufaser. Direkte kalte Beleuchtung durch in die Decke versenkt Rasterleuchten und Leuchtstoffröhren verstärkten den Eindruck eines sterilen Ambientes.

Den einzigen Farbkontrast boten der orange Linoleum-Fußboden und die orangen Stühle, deren Farbton in die Selbstdarstellung der Praxis (Homepage, Visitenkarten, Briefkopf) Eingang gefunden hatten. Der Zugang zum Empfangsbereich über eine breite, ansteigende Treppe, die dominante, abweisend wirkende Empfangstheke, enge Gänge sowie ein nicht abgetrennter Wartebereich stellten weitere Herausforderungen dar. Ziel der Neugestaltung war es, dem Praxisbesucher freundlich und aufgeräumt zu empfangen, ihm durch Farbgebung, Materialauswahl und Lichtführung das Gefühl zu geben, willkommen und gut aufgehoben zu sein.

Der Treppenaufgang sollte nicht länger einem Gang zu den kalten Halbgöttern in Weiß gleichen, sondern den Patienten einladen, einzutreten und dem Praxisteam auf Augenhöhe zu begegnen. Die Empfangstheke, der sich der Patient von unten nähert, kam dabei eine zentrale Funktion zu: Sie musste seinen Festungscharakter verlieren und einladender werden. Der Wartebereich sollte im Rahmen der Möglichkeiten durch Abtrennungen und Lichtkulisse einen Rückzugsraum für die Patienten bieten, der von den medizinisch-funktionalen Räume klar getrennt ist.

Das identitätsstiftende Orange der Praxis sollte erhalten bleiben. Das Farbkonzept nimmt das Orange des Fußbodens auf und kombiniert es mit den warmen Erd- und Naturtönen Schwarz, Weiß/Beige und Grau. So setzt sich der Fußbodenton an den Wänden des Eingangsbereichs ebenso fort wie in den Gängen und an den Türen zu den Behandlungsräumen. Hinzu kommen große graue Wandflächen, die das Auge entspannen lassen und zugleich einen repräsentativen Rahmen für gestalterische Elemente (Grafiken, Gemälde) bieten.

Als Material für die Wandgestaltung kamen Vliestapeten der Firma Rasch (Bond Street 2015) zum Einsatz, die mit ihrer Stoffstruktur die hochwertige Wohlfühlatmosphäre unterstreichen und ein ruhiges Ambiente schaffen. Das Orange harmoniert perfekt mit dem Fußboden; das Grau bietet mit seinen eingearbeiteten Nähten optische Auflockerungen, die zugleich Klarheit und Funktionalität vermitteln. Mit Hilfe von MDF-Platten wurde die Empfangstheke zum einem Halbrund umgebaut. Im oberen Teil nimmt die stoßfeste Lackierung das Grau der Tapeten auf, das sich auch in der Metalliclackierung in den Wandschränken hinter der Theke wiederfindet. Im unteren Teil wurde die Theke im Orange des Fußbodens stoßfest lackiert.

Der Wartebereich ist jetzt durch einen mit Trockenbau beplankten Wandteiler aus Ständerwerk klar abgegrenzt. Zu den Hinguckern der Neugestaltung gehört die Beleuchtung: Sechs großzügige Lampenschirme mit rund 100 cm Durchmesser bieten indirektes Licht. Gestalterisch nehmen die Lampenschirme Farbe und Struktur der Tapete auf. Jeder einzelne Bereich erhält so ein eigenes helles, freundliches Licht.